Emmi optimiert Absatzplanung und Bestände mit INFORM
06.02.2023
Die führende Schweizer Herstellerin von Molkereiprodukten Emmi hat ihre internationalen Entscheidungs- und Planungsprozesse im Supply Chain Management mit der Software ADD*ONE in Richtung einer integrierten Planung transformiert. Durch den Einsatz der spezialisierten Lösung erreichte der Milchkonzern nicht nur beachtliche Kosteneinsparungen, sondern auch eine halbierte Wiederbeschaffungszeit vieler Artikel und eine Planung der über 6.000 Produkte jeweils 18 Monate im Voraus.
Die Optimierungssoftware für die Absatzplanung und Bestandsoptimierung des Aachener Entwicklers INFORM ermöglicht Emmi einen standortübergreifenden Integrated-Business-Planning-(IBP)- Prozess. Das System führt alle Informationen entlang der Lieferkette transparent zusammen und integriert Absatz-, Bestands-, Lieferketten- und Finanzdaten in einem einzigen Planungsschritt. Durch die Einführung der Prognose- und Optimierungsalgorithmen konnte Emmi wichtige Marktchancen realisieren, die man früher aufgrund mangelnder Transparenz nicht erkannt hätte, insbesondere durch den optimierten Einsatz der Waren.
Ziel des Projekts war es, eine mittel- und langfristige, rollierende Absatz- und Umsatzplanung aufzubauen, abgestimmt auf das Supply Chain Management. Die Absatzplanung des Sortiments an Milchprodukten erfordert komplexe Planungsentscheidungen, nicht zuletzt aufgrund der schnell schwankenden Nachfrage und der Heterogenität der vielen regionalen Märkte. Nach der einheitlichen Einführung von SAP als ERP-System hat Emmi schnell gemerkt, dass die bestehenden Lösungen die Anforderungen für eine konsequente Umsetzung eines standortübergreifenden Integrated-Business Planning-(IBP)-Prozess nicht erfüllen. Daher suchte die Milchverarbeiterin nach einer Lösung, wie sie die Daten aus SAP weiter aufbereiten und daraus einen rollierenden, 18-monatigen Forecast-Plan ableiten können.
Strategische Planung algorithmisch gestützt
Die Wahl fiel auf die Prognose- und Optimierungsalgorithmen des deutschen Softwareentwicklers INFORM. „Umsatz, Absatz und Kostenentwicklung planen wir nun integriert in einem einzigen Prozess“, sagt Stefan Ziswiler, Head Processes & Systems bei Emmi. „So können wir transparent Chancen und Risiken abwägen, Szenarien simulieren und strategisch planen“. Die Demand Planner müssen sich nur noch um die Artikel kümmern, bei denen die Algorithmen Unsicherheiten prognostizieren. Sowohl an den 15 Standorten des Heimatmarktes in der Schweiz als auch in Deutschland kommt das für jedes ERP nutzbare Add-on System in der Absatzplanung zum Einsatz. Rollouts für weitere Länder wie den USA sind in Vorbereitung.
Seit letztem Jahr nutzt Emmi auch Systeme zur Bestandsoptimierung von INFORM, um die Balance zwischen niedrigen Beständen und der Lieferfähigkeit zu verbessern. „Das System berechnet automatisch basierend auf den Prognosen standortabhängige Bedarfe und informiert die jeweiligen Planer, welche dann die Produktionen in den jeweiligen Werken auslösen“, sagt Stefan Witwicki, Bereichsleiter Inventory & Supply Chain bei INFORM. Dabei bezieht das System Faktoren wie etwa Transportzeiten, Lagerkapazitäten oder die Resthaltbarkeit von Artikeln in seine Berechnungen ein. Die Optimierungssoftware entscheidet eigenständig, welches Prognoseverfahren in welcher Situation zum Einsatz kommt.
Einen weiteren Vorteil sieht Emmi im Hinblick auf die Wiederbeschaffungszeit, die sich durch den Einsatz der Software halbiert. So gelangen Waren aus der Schweiz schneller in die rund 60 Exportländer, etwa nach Deutschland, wo das Unternehmen rund 150 der insgesamt 6.000 verschiedene Artikel vertreibt. Hat es früher drei Wochen von der Bestellung bis zum Eintreffen der Ware gedauert, ist die Ware heute bereits nach etwa zehn Tagen vor Ort. „Dadurch erzielen wir bessere Restlaufzeiten in der Haltbarkeit und sind schneller am Markt“, resümiert der Head P&S Ziswiler bei Emmi.
Stefan Ziswiler, Head Processes & Systems bei Emmi