inform blog

ROUTINEAUFGABEN IN DER LOGISTIK AUTOMATISIEREN, JOBS AUFWERTEN

15.11.2020 Julia Severins

Quelle: Getty Images

Vor allem im Mittelstand sind Automatisierung, Digitalisierung und der Einsatz smarter Systeme noch nicht mehrheitlich umgesetzt. Ein Grund hierfür ist sicher auch, dass menschliche Expertise für bestimmte Unternehmensprozesse schlichtweg unerlässlich ist. Doch es gibt zahlreiche Aufgaben, die sich einfach von Maschinen erledigen lassen – vor allem, wenn sie sich stetig wiederholen.

Die Automatisierung solcher Routinetätigkeiten kann Fachkräften viel Freiraum verschaffen, der für strategische Tätigkeiten genutzt werden kann. Das wertet Berufsfelder auf, macht Jobs interessanter und entlastet Mitarbeiter in ihrem Daily-Business. In der aktuellen Corona-Krise ist Automatisierung ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, denn Kurzarbeit und Auftragseinbrüche erfordern ohnehin eine starke Priorisierung von Aufgaben.

Automatische Bestellung von C-Teilen

Die Disposition von C-Teilen, also Artikeln, die günstig in der Beschaffung sind und kundenseitig häufig nachgefragt werden, zeigt das Einsparpotenzial durch Automatisierung sehr deutlich. Die Bestellung dieser Artikel erfolgt vor allem im technischen Großhandel sehr routiniert: Hier werden etwa Schrauben oder andere kleine Verbindungselemente in regelmäßigen Abständen in derselben Menge geordert. Die Bestellabwicklung ist an sich nicht komplex, aber in Summe sehr zeitintensiv. Ein intelligentes Dispositionssystem kann den Fachkräften diese Aufgabe abnehmen, in dem es:

  • die Bestell-, und Absatzhistorie jedes einzelnen Artikels analysiert,
  • daraufhin mithilfe zahlreicher Prognoseverfahren berechnet, wann der beste Zeitpunkt für die nächste Bestellung ist und welche Menge gerade benötigt wird,
  • dem Anwender konkrete Bestellvorschläge ausgibt, die mit einem Klick freigegeben werden können,
  • Lieferantenkonditionen sowie Servicegradvorgaben oder auch Lagerkosten in die Berechnung von Menge und Zeitpunkt einfließen lässt.

Neue Trendstudie für Supply Chain manager

Exklusive Insights in die Antworten von 146 Fach- und Führungskräften zum Thema "Resilienz durch Logistik-IT – Widerstandsfähigkeit von Lieferketten steigern".

In der aktuellen Pandemie bieten diese Zeitersparnis und Entlastung der Ressourcen Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil. Denn den Betrieben steht mehr Zeit zur Verfügung, um Supply Chain Prozesse zu überdenken und an die neuen Hygienestandards anzupassen. Außerdem erfordert die interne Kommunikation durch Home-Office und Kurzarbeit mehr Aufmerksamkeit. Je mehr Zeit dafür zur Verfügung steht, desto stabiler wird die gesamte Wertschöpfungskette.

Aufwertung von Tätigkeitsfeldern

Laut Adrian Weiler, ehemaliger CEO bei INFORM GmbH, wirkt sich die Einführung solcher intelligenten Optimierungssysteme „ausgesprochen positiv auf den Arbeitsalltag der beteiligten Mitarbeiter aus. Sie führt unter anderem zu mehr Transparenz, konkreten Arbeitserleichterungen und der Möglichkeit, sich auf verantwortungsvollere Aufgaben zu konzentrieren, was eine Aufwertung des Arbeitsplatzes bedeutet“.

Das bestätigt auch Dispoleiter bei FAMO GmbH & Co. KG, Carsten Kunad, in diesem Fachartikel. Der Einsatz der Software zur Bestandsoptimierung von INFORM steigerte bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Großhändlers für Fahrzeug- und Motorenteile die Arbeitsmotivation, da Routinetätigkeiten automatisiert werden konnten. Sie entwickelten sich von reinen Bestellabwicklern zu Artikelmanagern. Heute übernehmen sie auch strategische Aufgaben, wie etwa das Vorantreiben von Verkaufsaktionen zum gezielten Bestandsabbau.

Der Umgang mit intelligenten Systemen als Einstellungskriterium?

Wenngleich bei einem guten Optimierungssystem die komplexe Mathematik im Hintergrund bleibt, sind Fach- und Führungskräfte in Zukunft stärker gefordert, sich auch mit IT-technischen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Die computergestützte Arbeit ist bereits fester Bestandteil der Branche geworden, entsprechende „Soft Skills“ werden zukünftig immer wichtiger. Auch der Umgang oder gar die direkte Zusammenarbeit mit Maschinen wie intelligenten Roboterarmen wird in Zukunft sicher vermehrt in Logistik-Jobprofilen zu finden sein.

Welche Routinetätigkeiten erledigen Sie Tag für Tag? Erachten Sie die Automatisierung dieser Tätigkeiten für sinnvoll?

ÜBER UNSERE EXPERT:INNEN

Julia Severins

Marketing Managerin

Julia Severins war von 2012 bis 2022 als Marketing Managerin bei INFORM tätig.

Weitere Blogbeiträge Zum Supply Chain Management

Mit KI-gestützter Software Risiken erkennen und SCM-Prozesse optimieren

14.01.2025 // Stephan Algie

Chinese New Year: Mit KI-gestützter Software Risiken erkennen und SCM-Prozesse optimieren

Zum chinesischen Neujahr steht das Arbeitsleben in China wochenlang still – Lieferketten geraten ins Stocken. Erfahren Sie in unserem Blog, wie Sie sich künftig besser darauf vorbereiten können.

Absatzprognose mit KI

17.12.2024 // Gabi Auerbach

Absatzprognose als Kompass: Mit KI trotz Rezession Chancen ergreifen

Wirtschaftlich schwierigen Zeiten erfordern präzise Vorhersagen, um Ressourcen effizient einzusetzen und wettbewerbsfähig zu bleiben. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie alles Wichtige über die Möglichkeiten der Absatzplanung und die Potenziale moderner Prognosesoftware.

Digitalisierung im Großhandel

13.11.2024 // Michael Niehoff

Digitalisierung im Großhandel: Wie KI-basierte Software das Supply Chain Management transformiert

Die Digitalisierung und der Einsatz entscheidungsintelligenter Software sind heute unverzichtbar, um die vielfältigen Herausforderungen im Großhandel zu meistern. In unserem Blog erfahren Sie, wie Sie Ihre Prozesse im Großhandel erfolgreich transformieren.

KI in der Erstbevorratung: Lieferfähig & effizient trotz fehlender Erfahrungswerte

22.10.2024 // Dr. rer. nat. Christian Mießen

KI in der Erstbevorratung: Lieferfähig & effizient trotz fehlender Erfahrungswerte

Bei der Einführung neuer Produkte fehlen sowohl Erfahrung als auch eine fundierte Datengrundlage in Bezug auf den zu erwartenden Absatz. In unserem Blog erfahren Sie, wie Ihnen dennoch eine effiziente Erstbevorratung gelingt, mit der Sie lieferfähig sind.

Dispositionsverfahren im Supply Chain Management

12.09.2024 // Andreas Schäfer

Dispositionsverfahren im Supply Chain Management: Welche Verfahren gibt es und warum sind sie wichtig

Was sind zentrale Herausforderungen in der Disposition? Wie hilft KI-basierte Software diese zu bewältigen und die Prozesse zu optimieren? Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Blogbeitrag.

Erfolgreiches S&OP: Mit intelligenter Business-Software Stolpersteine überwinden

30.07.2024 // Gabi Auerbach

Erfolgreiches S&OP: Mit intelligenter Business-Software Stolpersteine überwinden

In einer zunehmend dynamischen Geschäftswelt gewinnt ein effizientes Sales & Operations Planning (S&OP) weiter an Bedeutung. Doch was ist S&OP überhaupt genau? Und wie können Unternehmen einen erfolgreichen S&OP-Prozess etablieren? Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Blogbeitrag.

Fußball und Supply Chain Management

03.07.2024 // Caroline Kronenwerth

Von der Kabine ins Büro: Was Supply-Chain-Manager von Fußballteams lernen können

Was haben ein Fußballturnier, wie die Europameisterschaft, und Supply Chain Management gemeinsam? Ihre Erfolgsfaktoren sind zeitlos: Es geht um Strategie, Teamwork, Flexibilität, Optimierung und Risikomanagement.