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Auftragsflaute im Maschinenbau: Herausforderungen und Chancen

17.07.2024 // Franka Stapper

Die gegenwärtige Lage im Maschinenbau ist von ständigem Wandel geprägt. Seit der Corona-Krise erfährt die Branche des Maschinen- und Anlagenbaus eine schwankende Nachfrage und Auftragseinbrüche. Auch im Jahr 2024 leidet die Branche unter einem globalen Nachfrageeinbruch und muss sich mit einer Vielzahl von Herausforderungen auseinandersetzen. Dazu gehören: Bürokratiebelastung, Fachkräftemangel, steigende Kosten, Digitalisierung, Lieferkettenschwierigkeiten und Nachhaltigkeit. 

Aktuelle Trends und Daten im Überblick

Im Zeitraum von März bis Mai dieses Jahres geht die Auftragslage, insbesondere im Inland weiter zurück. Im Vergleich zum Vorjahresniveau sanken die Auftragseingänge um real 13%. Die Bestellungen aus dem deutschen Inland nahmen um 25% ab, während die Auslandsorders einen Rückgang von 8% im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten. Besonders stark war der Auftragsrückgang aus den Euro-Ländern mit 11%, bei nicht-Euro-Länder hingegen nur bei 6%.

Woran liegt das und welchen Herausforderungen muss sich der Maschinen- und Anlagenbau im Jahr 2024 stellen?

  • Bürokratiebelastung
    Der bürokratische Aufwand stellt eine erhebliche Herausforderung dar. Investitionen und Innovationen werden durch den Anstieg der Bürokratie und neuen Regelungen gehemmt. Die Branche drängt auf politische Reformen, damit der Zustand und die damit verbundene wirtschaftliche Lage der Unternehmen wieder verbessert werden kann.
     
  • Fachkräftemangel
    Viele Unternehmen sorgen sich um die alternde Bevölkerung und den damit verbundenen steigenden Fachkräftemangel. Es stellt sich die Frage, wie diesem zukünftig entgegengewirkt werden kann.
     
  • Investitionszurückhaltung
    Aufgrund von steigenden Kosten halten sich Unternehmen mit ihren Investitionsentscheidungen zurück. Die Investitionsaussichten sind so schlecht wie seit der Finanzkrise 2008/2009 nicht mehr. Arbeitskosten, Fachkräftemangel und bürokratischer Aufwand sind dafür verantwortlich. 
     
  • Lieferkettenschwierigkeiten
    Auch wenn sich die Lage der Materialengpässe durch Lieferschwierigkeiten deutlich verbessert hat, stellen Engpässe immer noch ein großes Problem dar. Trotz Entspannung der Lage sollten Unternehmen das Risiko nicht außer Acht lassen und über Alternativen oder Lösungen für Extremfälle nachdenken.
     
  • Nachhaltigkeit
    Das Bedürfnis von Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Der Maschinenbau spielt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung des EU Green Deals. Allerdings zeigt die Branche weiterhin eine geringe Dynamik in Bezug auf Nachhaltigkeit. Obwohl der Anteil der Unternehmen, der über Strategien diesbezüglich verfügt im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist, hat nur ein Drittel eine konkrete Roadmap mit detaillierten Maßnahmen entwickelt. Solch einen Fahrplan sollten Unternehmen künftig angehen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
     
  • Digitalisierung
    Die zunehmende Digitalisierung stellt insbesondere Unternehmen, die sich noch stark auf manuelle und schriftliche Dokumentation fokussieren vor Herausforderungen. Viele verharren in alten Strukturen und haben noch keine digitale Transformation durchgeführt.

Digitalisierung als Chance

Vor allem in der Digitalisierung wird aber eine Möglichkeit gesehen, die Auftragsflaute zu überwinden. Es gilt insbesondere, sich neuen Ansätzen zu stellen und Trends in Richtung Digitalisierung zu verfolgen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dadurch und durch die Optimierung von Prozessen, können Unternehmen manuellem Aufwand, schlechter Planung und Fachkräftemangel entgegenwirken. Besonders Softwarelösungen können für eine ideale Personaleinsatzplanung und Ressourcenverwendung sorgen. Außerdem werden die Informationen durch ein zentrales System übersichtlich und die Kommunikation wird verbessert und erleichtert. Unternehmen müssen neue Ansätze ausprobieren und dürfen sich nicht in alten Strukturen verfahren. Durch die Investition in eine Lösung können sich Unternehmen ihren Herausforderungen stellen und Probleme zumindest teilweise reduzieren.  

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ÜBER UNSERE EXPERT:INNEN

Franka Stapper

Franka Stapper studiert Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Aachen. Seit 2023 arbeitet sie als studentische Hilfskraft im Marketing im Bereich Produktion bei der INFORM.