19.08.2024 // Zdravka Ley
Smartes Yard Management sprengt Wachstumsgrenzen
Wie eine Yard Management Software natürliche Infrastukturgrenzen sprengt.
07.08.2024 // Zdravka Ley
ShareHaben sie sich jemals gefragt, wie Stapler in großen Lager- und Produktionshallen so geschickt navigieren, ohne im Chaos des Alltags unterzugehen? Und wer hat den Gabelstapler eigentlich erfunden?
Im Jahr 1917 entwickelte der Amerikaner Eugene Bradley Clark den "Tructractor", den ersten industriellen Gabelstapler mit Verbrennungsmotor, speziell entworfen für den internen Transport schwerer Materialien in seiner Firma, Clark Equipment Company. Das Ziel war es, Material ohne Muskelkraft, also schneller und effizienter, von A nach B zu bewegen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg gelang dem Gabelstapler der weltweite Durchbruch.
Heute sind Gabelstapler aus der innerbetrieblichen Logistik nicht mehr wegzudenken und zu Dutzenden in Lager- und Produktionshallen unterwegs. Dort navigieren sie neben verschiedensten bemannten und unbemannten Fahrzeugen und zwischen automatisierten Sortieranlagen und IoT-gesteuerten (Internet of Things) Maschinen, die in Echtzeit kommunizieren. Die Intralogistik nutzt heute eine breite Palette an Technologien, um die Herausforderungen der modernen Lieferkette zu meistern. So sind moderne Lager- und Produktionshallen zu dynamischen Ökosystemen herangewachsen, in denen Menschen, Maschinen und fortschrittliche Technologien nahtlos zusammenarbeiten. Und mittendrin, seit den Anfängen dabei: der unscheinbare Held der Logistik – das Staplerleitsystem.
Ein Staplerleitsystem ist eine spezialisierte logistische Steuerungssoftware, die innerhalb von Lager- und Produktionshallen bzw. auf dem gesamten Firmengelände eingesetzt wird, um die Bewegungen von Staplerflotten zu optimieren. Diese Software steuert die Einsatzplanung, Routenführung und Auftragsverteilung der Gabelstapler. Ein Staplerleitsystem ist darauf ausgelegt, die Betriebskosten zu senken, die Sicherheit zu erhöhen und die Effizienz des Logistikprozesses zu steigern.
Jedoch stoßen heute Staplerleitsysteme an ihre Grenzen, besonders wenn es um die Integration und Steuerung einer vielfältigen Flotte von Transportmitteln bestehend aus Staplern, Routenzügen, Anhängern, fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF) etc. geht. Staplerleitsysteme sind, wie der Name schon sagt, vor allem auf Staplerbewegungen spezialisiert. Es fehlen Funktionen, um ausreichend auf spontane Transportbedürfnisse zu reagieren. So sind diese Systeme oft nicht in der Lage, mit der Skalierung großer oder schnell wachsender Betriebe Schritt zu halten, wo eine Anpassung an größere, heterogene Fahrzeugflotten und komplexe Logistikanforderungen notwendig ist.
Die Intralogistik hat sich im letzten Jahrzehnt rasant weiterentwickelt, getrieben durch Fortschritte in der Automatisierungstechnologie und dem zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Diese Technologien ermöglichen eine weitgehend autonome Steuerung von Logistikprozessen und stellen neue Anforderungen an die Flexibilität und Skalierbarkeit von Steuerungssystemen.
In der modernen Intralogistik stoßen Transportaufträge mit unterschiedlichsten Anforderungen auf vielfältige Transportressourcen. Traditionelle Staplerleitsysteme können diese komplexen Anforderungen oft nicht effektiv managen. Sie bieten keine ganzheitlichen Lösungen zur Optimierung der dynamischen und diversifizierten Transportbedürfnisse, von dringlichen bis zu routinemäßigen Lieferungen.
Moderne Transportleitsysteme hingegen integrieren intelligente Algorithmen, die vorausschauend planen und den Einsatz von Ressourcen optimieren. Sie berücksichtigen eine Vielzahl von Faktoren wie technischen Randbedingungen, Entfernungen, Ladekapazitäten sowie Termine und Prioritäten. Diese Systeme ermöglichen es, auch unter Berücksichtigung spontaner Anforderungen, die optimale Transportreihenfolge zu berechnen und das optimale Transportmittel zu wählen, um Gesamtfahrstrecken zu minimieren und die Termintreue zu maximieren.
Durch das Pooling aller verfügbaren Ressourcen in einem zentral gesteuerten Transportleitsystem kann flexibel und schnell auf veränderte Anforderungen reagiert werden. Dies reduziert nicht nur die Leerlaufzeiten und Betriebskosten, sondern erhöht auch die Gesamteffizienz der Logistikprozesse. Die Fähigkeit, in Echtzeit zu optimieren, ermöglicht es, ständig die besten Entscheidungen basierend auf der aktuellen Situation zu treffen, was zu einer signifikanten Reduktion der Gesamtfahrzeiten und einer besseren Auslastung der Transportkapazitäten führt.
Diese Weiterentwicklungen zeigen, dass die Zukunft der Intralogistik in der Integration und intelligenten Steuerung aller verfügbaren Ressourcen liegt und weit über die Grenzen traditioneller Staplerleitsysteme hinausgeht.
In der schnelllebigen Logistikwelt von heute ist Flexibilität entscheidend. Traditionelle, monolithische Softwarelösungen stoßen bei der Bewältigung der komplexen und dynamischen Anforderungen der modernen Logistiklandschaft oft an ihre Grenzen. Um maßgeschneiderte Lösungen schnell und effizient zu implementieren, bedarf es deutlich modularerer Systeme. Diese Systeme bieten der Werkslogistik die notwendige Anpassungsfähigkeit und genau die Funktionalitäten, die benötigt werden – nicht mehr und nicht weniger.
In zahlreichen Betrieben sind bereits einzelne Bereiche oder Prozesse digitalisiert. Diese fragmentierten Ansätze erweisen sich oft als unzureichend für die umfassenden Bedürfnisse einer vollständig integrierten Logistik. Die Zukunft erfordert eine durchgehende Digitalisierung, die sich nicht allein auf die Automatisierung einzelner Vorgänge beschränkt, sondern die durchgängige Vernetzung aller beteiligten Systeme fördert und dabei das übergeordnete Ziel der Gesamtoptimierung verfolgt.
Moderne Intralogistik-Management-Systeme sind hier zentral für die Koordination digitalisierter Prozesse in Unternehmen und fungieren als Schlüsselkomponenten für die Steuerung der Logistikabläufe. Diese Systeme vernetzen verschiedene Unternehmensbereiche nahtlos und gewährleisten eine gleichbleibende sowie effiziente Steuerung aller logistischen Abläufe. Sie nutzen dabei Echtzeitdaten aus der gesamten Logistikkette, um eine präzise Analyse und Integration zu ermöglichen. Diese fortschrittlichen Steuerungssysteme optimieren nicht nur die Zuweisung von Transportaufträgen, sondern passen sich auch schnell betrieblichen Änderungen an, reduzieren unnötige Leerfahrten und maximieren die Nutzung der Transportressourcen. Das Ergebnis ist eine signifikante Senkung der Betriebskosten.
Von den Anfängen des "Tructractor" bis hin zur modernen Ära der Intralogistik zeigt sich, wie entscheidend die Entwicklung von Gabelstaplern und deren Staplerleitsystemen für die innerbetriebliche Logistik ist. Während traditionelle Staplerleitsysteme grundlegende Transportaufgaben effizient unterstützen, reichen sie für die heutigen komplexen Anforderungen nicht mehr aus. Die moderne Intralogistik verlangt Systeme, die weit über die Steuerung einzelner Fahrzeuge hinausgehen und eine umfassende Optimierung sämtlicher Logistikprozesse ermöglichen.
Fortschrittliche Intralogistik Management Systeme nutzen komplexe Echtzeitdatenverarbeitung und reagieren dynamisch auf Veränderungen, um Logistikprozesse effizienter zu gestalten. Sie integrieren moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz, um eine nahtlose Steuerung aller Abläufe zu gewährleisten. Diese Systeme sind nicht nur flexibel und skalierbar, sondern auch entscheidend für die Optimierung der Ressourcennutzung und die Reduzierung von Kosten.
Die Zukunft der Intralogistik wird durch Vernetzung, Modularität und schnelle Anpassungsfähigkeit an neue Herausforderungen geprägt. Unternehmen, die diese fortschrittlichen Integrationen vorantreiben, sichern sich signifikante Wettbewerbsvorteile in einer sich rasant entwickelnden Logistiklandschaft.
ÜBER UNSERE EXPERT:INNEN
Zdravka Ley
Marketing Manager
Zdravka Ley arbeitet seit 2002 als Marketing Manager bei INFORM und beschäftigt sich mit Themen rund um die Optimierung und Nachhaltigkeit der Lieferlogistik und der innerbetrieblichen Transportlogistik.